Zahlreiche Fachkräfte aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Betreuung, Kinder- und Jugendhilfe, Arbeit, Soziales und Umwelt, waren am vergangenen Donnerstag im Haus des Gastes in Naumburg zur Auftaktveranstaltung „Präventionsketten im Landkreis Kassel“ zusammengekommen, um sich für Kinder und junge Familien stark zu machen.
Projektleiterin Sibylle Heicke (Landkreis Kassel), die auch die Moderation der Veranstaltung übernahm, begrüßte gemeinsam mit Pädagogin Heidi Völkerding (Mitarbeiterin der Stadt Naumburg) und Naumburgs Bürgermeister Stefan Hable die Anwesenden.
Das Landesprogramm „Präventionsketten Hessen“ wird durch das Hessische Ministerium für Familien, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) und die Auridis Stiftung gefördert. Die Landeskoordinierungsstelle ist bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAGE) mit Sitz in Frankfurt am Main angesiedelt.
Nicole Waliczek, Mitarbeiterin der Landeskoordinierungsstelle Präventionsketten Hessen, stellte in ihrem Vortrag einen Weg vor, um Folgen von Kinderarmut zu mildern, Kinderrechte im kommunalen Handeln zu verankern und Gesundheit zu fördern.
Einen Einblick in die Präventions-Angebote des Landkreises Lippe gab anschließend Frau Margit Monika Hahn (Koordinierungsstelle „Kommunale Präventionsketten“ Kreis Lippe). An ausgewählten Beispielen stellte sie anschaulich verschiedene Projekte dar, die sich in der Praxis bestens bewährt haben.
In der sich an die Vorträge anschließenden Gruppenarbeit wurden von den Teilnehmenden erste Vorschläge zur Entwicklung der Präventionsketten im Landkreis Kassel erarbeitet.
Hintergrund:
Aus der kommunalen Daseinsvorsorge ergibt sich die zentrale Aufgabe für Kommunen, Kindern zu ermöglichen, in einer intakten Umwelt aufzuwachsen, ein gesundes Leben zu führen und positive Zukunftsperspektiven entwickeln zu können.
Bei der Umsetzung dieser Ziele werden die Kommunen vor große Herausforderungen gestellt, den Folgen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit zu begegnen. Hier können die sog. Präventionsketten ein Lösungsansatz sein. Man versteht hierunter integrierte Gesamtstrategien, die auf kommunaler Ebene den Rahmen schaffen, um das vielfältige Unterstützungsangebot öffentlicher und privater Träger und Akteure besser zu verbinden. Sie tragen dazu bei, dass dieses Angebot über Altersgruppen und Lebensphasen hinweg aufeinander abgestimmt ist und ineinandergreift. Präventionsketten dienen dazu, allen Bevölkerungsgruppen - und besonders Menschen mit schwierigen oder benachteiligenden Lebensbedingungen - öffentliche Ressourcen zugänglich zu machen, um so unterschiedlichen Bedarfen gerecht zu werden, individuelle, familiäre und soziale Eigenressourcen zu stärken sowie Chancengleichheit zu fördern.
Grundintention von Präventionsketten ist es, die vorhandenen Strukturen zu einer integrierten kommunalen Infrastruktur weiterzuentwickeln, in der alle vor Ort engagierten Akteure zusammenarbeiten, sich ressort- und handlungsfeldübergreifend vernetzen und durch gemeinsames Planen und arbeitsteiliges Handeln präventive Angebote und Hilfen für die Bürger und Bürgerinnen schaffen.